Sudetendeutsche Landsmannschaft SL-Bad Homburg v.d. Höhe

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Verdrängungskampf

Wirtschaft

zwischen 1918 und 1938

Gleich nach 1918 weigerte sich Prag, obwohl Nachfolgestaat Österreichs, Kriegslieferungen aus der Zeit von 1914 bis 1918 zu bezahlen und Kriegsanleihen einzulösen. Das schwächte die Wirtschaftskraft vor allem der Sudetendeutschen, weil diese in Industrie und Geschäftsleben führend waren. Die gleiche Wirkung zeigten andere Gesetze hinzu, so daß zwischen 1918 und 1934 die Zahl sudetendeutscher Industriebetriebe von 8.574 auf 4.463 (minus 4.111) schrumpfte, während die Zahl der tschechischen von 2.144 auf 6.696 (plus 4.552) stieg. Letztere entstanden (oft durch Staatsaufträge bevorzugt) meist im Landesinneren als Konkurrenz zu sudetendeutschen Betrieben, so daß Wenzel Jaksch 1936 von einem “prosperierenden Innerböhmen” sprechen konnte (Europas Weg nach Potsdam, Seite 270). Der Hinweis auf die Weltwirtschaftskrise erscheint hierbei unglaubwürdig.

In der Urproduktion wurde der landwirtschaftliche Grundbesitz der Sudetendeutschen durch die Bodenreform um etwa 750.000 Hektar beschnitten. Konrad Henlein forderte in seinem Karlsbader Programm vom 24.4.1938 daher auch Wiedergutmachung für die mannigfach erlittenen wirtschaftlichen Schäden. Für die Volksgruppe führte die wirtschaftliche Misere zur Verelendung mit Unterernährung und der höchsten Selbstmordrate Europas. Da Hunger und Not stärker als Paragraphen sind (“Not kennt kein Gebot”), setzten die Massen auf die Hilfe aus dem Reich.


(Quelle: Pfitzner, Jos., Das Sudetendeutschtum, 1938, S. 47, S. 62)

 
 
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